Frauenau im Bayerischen Wald

Frauenau liegt im Bayerischen Wald am Fuß des Rachels (Landkreis Regen), die Gemeinde mit rund 2.700 Einwohnern ist ein Wallfahrtsort an der Glasstraße. Eine Sehenswürdigkeit auf dem Gemeindegebiet ist die Trinkwassertalsperre Frauenau. Frauenau hat auch einen eigenen Bahnhof. Hier hält die Bayerische Waldbahn.

Zur Geschichte von Frauenau

Dass Frauenau heute ein Wallfahrtsort ist, leitet sich aus seiner Geschichte her. Der Laienbruder Hermann gründete den Ort 1324, nach seinem Tod errichtete der Adlige Hartwig von Degenberg im Jahr 1331 eine Kapelle für eine Pietà (Wunderbild) der schmerzhaften Muttergottes. Der Talgrund hieß seitdem "Augea Sancta Mariae" (“Unserer Lieben Frauen Aue“), damit begannen Wallfahrten zu dem Ort. Im 18. Jahrhundert entstand eine Rokokokirche, deren Mittelpunkt nach wie vor eine Pietà ist. 

Ein nicht viel jünger als die Wallfahrt ist im Ort die Glasindustrie, die erste Glashütte entstand schon 1420. Ein von der Familie von Poschinger 1568 erworbene Glashütte wird von dieser Familie bis heute betrieben, seit 1790 gehörte Georg Benedikt I. Poschinger zum Adelsstand und erhielt über Frauenau die Herrschaftsrechte. Daher ist Frauenau bis heute von der Wallfahrt und vom Glas geprägt, es existieren gegenwärtig die drei Glashütten Poschinger, Riedel und Eisch.

Schloss Oberfrauenau

Dieser Prachtbau der Vergangenheit ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Er wurde ab 1875 durch den Frauenauer Glashüttenbesitzer Georg Benedikt II. von Poschinger im Stil eines Märchenschlosses am Fuß des Rachel errichtet. Der verantwortliche Architekt Albert Schmid aus München verwendete den Prunkstil der Neurenaissance. Im Inneren zieren Deckengemälde und Wandbilder den Prachtbau, die der Münchner Ludwig Lesker schuf, den König Ludwig II. auch mit der Ausmalung von Schloss Herrenchiemsee beauftragt hatte. Die farbigen Marmortreppen schufen italienische Spezialisten, den prächtigen Naturpark um das Schloss legte Carl von Effner an. Dort sind seltene Laub- und Nadelgehölze zu finden. Die Poschingers wohnten bis 1945 im Schloss.

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